Mitmach-Aufruf an Lehrerinnen und Lehrer

  • Möglichkeit der Beteiligung am Buchprojekt „Schule im Corona-Modus – Eindrücke und Erlebnisse von Lehrerinnen und Lehrern


    Sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer,

    eigentlich brauche ich es Ihnen nicht zu erzählen, und auch wenn sich die Lage aktuell entspannt, weiß niemand, wie es im Herbst aussieht:

    Lehrerinnen und Lehrer waren und sind in der Corona-Krise seit 15 Monaten mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. In der Schule ist kaum etwas, wie es einmal war. Sofern überhaupt Präsenzunterricht stattfindet, ist er von weitreichenden Hygieneregeln und sonstigen Corona-Einschränkungen geprägt, die einen erheblichen Teil des ohnehin reduzierten Wechselunterrichts in Anspruch nehmen und die (gerade in Grundschulen besonders wichtige) emotionale Nähe zu Schülerinnen und Schülern (Händeschütteln, Umarmung, Mimik usw.) unmöglich machen. Der Distanzunterricht stellt nicht nur eine pädagogische Herausforderung dar, weil kein klassischer Face-to-face-Unterricht möglich ist, sondern auch wenn es Lehrerinnen und Lehrern gelingt, mit doppeltem Aufwand parallel Präsenz- und Distanzunterricht anzubieten, fallen viele ihrer Schülerinnen und Schüler durch Überforderung, Demotivation, pubertätsbedingte Schwierigkeiten oder schlichtweg ein nicht-digitalisiertes Zuhause durchs Raster – worunter auch die Lehrerinnen und Lehrer leiden. Die Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung betreffen jedoch nicht nur die Anbindung der Schülerinnen und Schüler mit Endgeräten, sondern auch die der Lehrerinnen und Lehrer selbst und die plötzliche Anforderung, unterschiedlichste Hard- und Software beherrschen zu müssen – sowie die zumeist unzulängliche IT-Ausstattung der Schulen. Schulleitende sind mit immer neuen, auch kurzfristig wechselnden Vorgaben aus Kultusministerium und Schulamt konfrontiert, müssen diese umsetzen und kommunizieren. Zur völligen Zerrissenheit vieler Lehrerinnen und Lehrer trägt bei, dass sie auch selber (Schul-) Kinder haben, dass sie auch persönliche Ängste haben (viele Lehrerinnen und Lehrer zählen zur Risikogruppe), dass sie aber als systemrelevant gelten und ihre Rolle ausüben müssen.

    Vielleicht haben Sie mitbekommen, dass wir im Rahmen des gerade erschienenen Buches „Schule im Corona-Modus – Eindrücke und Erlebnisse von Schülerinnen und Schülern“ genau diese in den Mittelpunkt gestellt und ihnen eine Stimme gegeben haben. Mit über 400 Schülerbeiträgen aus 44 hessischen Schulen wurde es zu einem authentischen Spiegelbild der Gefühlswelt der Kinder und Jugendlichen, das in geballter Weise zeigt, wie sehr die Corona-Krise auf den Kindern lastet. Das Buch wurde vom Land Hessen unterstützt und enthält ein Grußwort von Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz. Vielfältige Informationen finden Sie unter https://www.aktionhessenhilft.de/de/hessische_schulaktion/coronamodus/.

    Allerdings betrachtet das jetzt fertiggestellte Buch nur die Schüler-Sicht auf die Corona-Krise und damit nur eine Seite der Medaille. Will man den Bildungs- und Lebensort Schule umfassend betrachten, muss man alle Perspektiven zu Wort kommen lassen. Deshalb wollen wir mit „Schule im Corona-Modus – Eindrücke und Erlebnisse von Lehrerinnen und Lehrern“ sowie „Eltern im Corona-Modus – Eindrücke und Erlebnisse rund um Schule und KiTa“ zwei weitere Bücher auf den Weg bringen, die die jeweiligen Perspektiven in Einzelbeiträgen enthalten.

    Ihnen als Lehrerinnen und Lehrern wollen wir gern die Möglichkeit geben, sich mit einem eigenen Beitrag an dem Titel „Schule im Corona-Modus – Eindrücke und Erlebnisse von Lehrerinnen und Lehrern“ zu beteiligen. Im Rahmen dieses Sammelbandes sollen Lehrerinnen und Lehrer zu Wort kommen und die Möglichkeit erhalten, ihre Eindrücke und Erlebnisse in der Corona-Krise in frei wählbaren künstlerischen Formen auszudrücken sowie für die Gesellschaft in Zukunft zu bewahren. Das Spektrum der Möglichkeiten sehen Sie, wenn Sie dem obigen Link folgen und sich beispielhafte Schülerbeiträge ansehen.

    Der Umfang der einzelnen Beiträge sollte 1-2 Seiten nicht überschreiten. Selbstverständlich kann, wie in dem bereits erschienenen Buch, eine Veröffentlichung mit oder auch ohne Namensnennung erfolgen, aus urheberrechtlichen Gründen muss uns der Verfasser jedoch namentlich bekannt sein – allerdings können Sie sich unserer Vertraulichkeit sicher sein!

    Bitte beachten Sie, dass wir beispielsweise unzureichend aufgelöste Scans nicht abdrucken können und kein Veröffentlichungsanspruch besteht. Die Beiträge werden ohne jedwede Kosten veröffentlicht, jedoch bitten wir nach Möglichkeit um eine Spende zur Finanzierung der Produktionskosten.

    Eine Beteiligung ist bis nach dem Ende der Sommerferien (31.08.2021) möglich, allerdings bitten wir aus Planungsgründen vorab um eine kurze Vorankündigung Ihres Beitrages. Bitte senden Sie uns Ihren Beitrag per E-Mail zu. Mit der Zusendung ist implizit das Einverständnis zum Abdruck verbunden.

    Sollten Sie Rückfragen haben, stehe ich Ihnen jederzeit sehr gern zur Verfügung!

    Freundliche Grüße

    Ihr

    Tobias Greilich